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VBE Rheinland-Pfalz

VBE zum Start des Schuljahres 2017/2018: Schönfärberei kann kein schulpolitisches Konzept ersetzen

10.08.2017

An den Grundschulen grassiert mittlerweile der Lehrermangel / VBE wirft Landesregierung technokratische Realitätsferne in der Schulpolitik vor

„Nach Auffassung des VBE Rheinland-Pfalz zeichnet sich die Schulpolitik der rheinland-pfälzischen Landesregierung zu Beginn des neuen Schuljahres vor allem durch eine große Realitätsferne aus. Eigentlich lässt sich die Art und Weise, wie Bildungsministerin Stefanie Hubig die aktuelle Situation an den Schulen beschreibt, nur als Schönfärberei bezeichnen. So haben wir es an den Grundschulen des Landes mittlerweile mit erheblichen Engpässen bei der Lehrerversorgung zu tun. Im Unterschied zur Bildungsministerin müssen wir feststellen, dass an den Grundschulen eben nicht alle Stellen mit voll ausgebildeten Grundschullehrkräften besetzt werden.

Auch nach der heutigen Pressekonferenz können wir kein klares schulpolitisches Konzept der Landeregierung erkennen. Vielmehr herrscht im Bildungsministerium mittlerweise ein technokratisches Selbstverständnis der Mängelverwaltung, bei dem der Grundsatz der individuellen Förderung unter die Räder kommt.

Für den VBE ist nicht erkennbar, wie die Landesregierung unter diesen Umständen ihr selbstgestecktes Ziel einer 100%-Unterrichtsversorgung erreichen will. Die hierzu bisher vorgestellten Maßnahmen sind aus Sicht des VBE unzureichend und zum Teil kontraproduktiv. Zum Schuljahresstart geht der VBE von einem rechnerischen Bedarf von mehr als 1.000 zusätzlichen Lehrkräften aus, wenn alle Programme zur individuellen Förderung auch tatsächlich nach Plan durchgeführt werden.“

Der Landesvorsitzende der rheinland-pfälzischen Lehrergewerkschaft VBE, Gerhard Bold, äußerte sich mit dieser Stellungnahme zur Schuljahres-Auftakt-Pressekonferenz von Bildungsministerin Stefanie Hubig am heutigen Tag. Der Unterricht an den rheinland-pfälzischen Schulen beginnt wieder am Montag, 14. August 2017.

Der VBE-Landeschef: „Statt ein schulpolitisches Zukunftskonzept zu entwerfen, verliert sich die Landesregierung in kleinkarierten Scharmützeln um die Schließung von Grundschulen und leistet damit einer bildungspolitischen Austrocknung der Regionen in Rheinland-Pfalz Vorschub.“
Der VBE-Landeschef verwies erneut auf die verstärkte Abwanderung von in Rheinland-Pfalz ausgebildeten Grundschullehrkräften in andere Bundesländer. „Nach unseren Recherchen nimmt die Zahl der Abwanderer deutlich zu“, so Gerhard Bold. „ Bundesweit werden Lehrkräfte für die Grundschulen knapp, das Windhundrennen unter den Ländern um die Grundschullehrer hat begonnen.“

Statt immer mehr Gymnasiallehrer auszubilden, sollte der Grundschullehrerberuf wieder attraktiver werden, so Gerhard Bold Das „arme“ Berlin habe den Anfang mit dem Einstieg in eine gerechte Bezahlung für Grundschullehrer bereits gemacht. „Rheinland-Pfalz muss dem folgen, sonst geht die Grundbildung hierzulande baden“, so Gerhard Bold. „ Grundschullehrkräfte müssen in Ausbildung, Arbeitszeit und Besoldung anderen Lehrkräften gleichgestellt werden. Das ist der einzige Weg, dem heraufziehenden Personalmangel und dem Unterrichtsausfall konsequent begegnen zu können.“

 
 

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