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VBE Rheinland-Pfalz

25.02.2014 - VBE zum Kabinettsentwurf: Inklusion bleibt in Rheinland-Pfalz unterfinanziert

25.02.2014

VBE-Landeschef Gerhard Bold: Inklusion bleibt in Rheinland-Pfalz unterfinanziert „200 zusätzliche Stellen sind nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein !“ VBE fordert: Mehr Förderschullehrkräfte durch Umschulung ausbilden

„Die Inklusion ist eine der größten Herausforderungen für unser Schulwesen in Deutschland und in Rheinland-Pfalz - darin sind wir uns mit der Landesregierung völlig einig. Um so wichtiger ist aber auch eine solide personelle und sachliche Ausstattung - und die ist aus Sicht des VBE Rheinland-Pfalz leider nicht gegeben.

Zwar sehen wir in dem heute vorgelegten Kabinettsentwurf zur Änderung des Schulgesetzes wichtige und richtige Ansätze, um der Umsetzung der Inklusion eine gesetzliche Grundlage zu geben. Wenn allerdings die Landesregierung die Inklusion mit 200 zusätzlichen Vollzeitlehrerstellen angehen will, ist das letztlich nicht mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. Wir sind den Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen eine hochwertige pädagogische Förderung schuldig, wo immer sie unterrichtet werden. Deshalb hat Inklusion ihren Preis.

Die Umsetzung der Inklusion muss deshalb für die Landesregierung ein legitimer Anlass sein, ihre Sparbeschlüsse zur Streichung der fast 2.000 Lehrerstellen in den kommenden Jahren zu überdenken. Ansonsten sind Frustrationen bei vielen Beteiligten im Bereich der Schulen, Eltern und Schulträger geradezu programmiert.“

Mit dieser Stellungnahme äußerte sich der Landesvorsitzende der rheinland-pfälzischen Lehrergewerkschaft VBE, Gerhard Bold, zum heute verabschiedeten Kabinettsentwurf zur Änderung des Schulgesetzes, mit dem die Inklusion an den rheinland-pfälzischen Schulen umgesetzt werden soll.

Gerhard Bold: „Förderschulen wird es auch weiterhin geben müssen. Ihre Weiterentwicklung zu Förder- und Beratungszentren, wie das die Landesregierung jetzt vorhat, ist ein richtiger Weg. Allerdings sollten ihn alle Förderschulen beschreiten können - und nicht nur eine Auswahl.“ Auch die feste Verankerung des Wahlrechts der Eltern zwischen Inklusivem Angebot und Förderschule sehe der VBE positiv.

„Der Ausbau von Schwerpunktschulen ist nicht die alleinige Lösung, das hat die Landesregierung offensichtlich verstanden“, so der VBE-Landeschef.

„Allerdings fehlen im Land qualifizierte Förderschullehrkräfte. Der VBE schlägt deshalb vor, Lehrkräfte mit befristeten Verträgen zu Förderschullehrkräften berufsbegleitend umzuschulen und damit der Inklusion im Land und den Lehrkräften selbst neue Perspektiven zu eröffnen.“



H I N T E R G R U N D

Pädagogische und schulorganisatorische Forderungen des VBE Rheinland-Pfalz zur Umsetzung der Inklusion an den Schulen

  • Ein inklusives Schulsystem erfordert aus Sicht des VBE Rheinland-Pfalz


  • den Umbau aller Förderschulen, die dies wollen, zu Kompetenz- und Förderzentren für Sonderpädagogik;


  • die flächendeckende Ausstattung aller Regelschulen mit Förderschullehrerinnen und Förderschullehrern und entsprechend ausgebildeten Pädagogischen Fachkräften;


  • die Einrichtung einer Koordinatorenstelle im Schulleitungsteam an allen Regelschulen mit Zuständigkeit für das inklusive Schulprofil;


  • die Optimierung der Schuleingangsphase als flexible, jahrgangsübergreifende Eingangsstufe, die mit dem Elementarbereich vernetzt ist;


  • die Nutzung sonderpädagogischer Kompetenzen für die pädagogische Prävention;


  • die Mehrfachzählung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf;


  • maximal zwei Kinder bzw. Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf pro Klasse;


  • Team-teaching von mindestens 12 Wochenstunden in Klassen mit Förderkindern;


  • die Zuweisung von zusätzlichen Sonderpädagogen und Sozialarbeitern für die Beratung von Eltern und Lehrpersonen an Kompetenzzentren;


  • mehr Leitungszeit für die Schulleitungsteams.


Inklusion ist - richtig gemacht und anständig ausgestattet - eine realistische Chance für mehr pädagogische Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit an unseren Schulen.

Aber nur dann.

 
 

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