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VBE Rheinland-Pfalz

Inklusion: Landesregierung beendet Schuljahr mit Billiglösung per Gesetz

22.07.2015

Koalition beerdigt ursprüngliche Gesetzesinitiative 1. Klasse

„Wenn dem rheinland-pfälzischen Landtag in seiner morgigen Plenarsitzung das Gesetz zur Förderung der inklusiven Kompetenz und der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte vorliegt, dann wird faktisch über eine Billiglösung debattiert, um für die schulische Inklusion das nötige Personal zu erhalten.

Hintergrund dafür ist, dass das Land viel zu wenig Förderschullehrkräfte neu ausbildet. In der letzten Examensrunde waren es laut Statistischem Landesamt nur 77 neu ausgebildete Förderschullehrkräfte. Damit ist die Inklusion an den 270 Schwerpunktschulen und den 135 Förderschulen im Land nicht zu stemmen.
  
Jetzt soll über das neue Gesetz die Vermittlung inklusiver Kompetenzen zusätzlich in die Ausbildung für alle Lehrkräfte aufgenommen werden. Offenbar geht die Landesregierung davon aus, dass die Lehrerinnen und Lehrer mit der Bewältigung des Schulalltags noch nicht ausgelastet sind.

Statt Billiglösungen bei unseren Schwächsten fordert der VBE Rheinland-Pfalz die Landesregierung zu einer soliden Personalplanung bei der Umsetzung der Inklusion an den Schulen auf. Es gibt viel zu wenig Förderschullehrkräfte an den Schulen, also müssen mehr ausgebildet werden. 200 pro Ausbildungsjahrgang ist das Mindeste.“

Der Landesvorsitzende der rheinland-pfälzischen Lehrergewerkschaft VBE, Gerhard Bold äußerte sich am Mittwoch (22. Juli 2015) vor der letzten Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz zur aktuellen Gesetzesinitiative der Landesregierung Gesetz zur Förderung der inklusiven Kompetenz und der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, die am Donnerstag (23. Juli 2015) auf der Tagesordnung des Landtags steht.
  
VBE-Landeschef Gerhard Bold: „Wir sehen in der Gesetzesvorlage eine Beerdigung erster Klasse des ursprünglich geplanten Lehrerbildungsgesetzes, das im Koalitionsvertrag der rotgrünen Landesregierung vereinbart worden war.“ Offensichtlich habe die Landesregierung vor der Wahl kalte Füße bekommen, weil dieses Gesetz auch Strukturfragen der Lehrerausbildung aufgreifen sollte. Das könne schief gehen, habe doch die Opposition das ursprüngliche Gesetzesvorhaben als Lehrerbildung light deklassiert. Bold: „Da kommt die Inklusionsdebatte gerade recht, um auf den letzten Metern vor der Wahl doch noch ein symbolisches Gesetz auf den Weg zu bringen, das Schule wieder einmal billiger, aber nicht besser machen wird.“

 
 

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