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VBE Rheinland-Pfalz

VBE zur aktuellen Schulstatistik: Zahlen verschleiern die Wirklichkeit!

01.12.2016

Verschlechterung an allen weiterführenden Schulen, „rote Laterne“ an Förderschulen / Unterrichtsversorgung bleibt mit 10.000 fehlenden Lehrerwochenstunden lückenhaft

„Die Unterrichtsversorgung bleibt an den rheinland-pfälzischen Schulen unbefriedigend und lückenhaft. Gemessen an der Unterrichtsrealität verschleiert das heute von Bildungsministerin Stefanie Hubig vorgelegte Zahlenwerk die Schulwirklichkeit.

Die vorgelegten strukturellen Daten bieten kaum Einblick in den Schulalltag. Aktuelle Ausfälle - zum Beispiel durch Krankheit –bleiben gänzlich unberücksichtigt. Die Zahlen sagen also nicht, wie gut die Unterrichtsversorgung ist, sondern wie hoch die geplanten Unterrichtsausfälle sind. Allerdings dokumentiert auch diese Statistik schon einen Ausfall von immerhin 10.000 Lehrerwochenstunden, das sind ca. 400 Lehrerstellen, die fehlen. Im schulischen Alltag rechnet der VBE mit doppelt so hohen Defiziten.

Die Zahlen für die Grundschulen sind gänzlich anders zu bewerten, weil an Grundschulen – im Unterschied zu allen anderen Schularten – durch die festen Öffnungszeiten eine Unterrichtsgarantie besteht. Deshalb benötigen Grundschulen eine Versorgungsquote von mindestens 103%, denn Krankheiten und Fortbildungen lassen sich nicht vermeiden. Zusätzlich erschwert wird die Situation an den Grundschulen durch einen eklatanten Mangel an „Feuerwehrlehrkräften“ , die einspringen können. Die Folge ist, dass im Krankheitsfall Klassen zusammengelegt oder nach Hause geschickt werden müssen."
 
Mit dieser Stellungnahme äußerte sich heute der Landesvorsitzende der rheinland-pfälzischen Lehrergewerkschaft VBE, Gerhard Bold, zu der von Bildungsministerin Stefanie Hubig bekannt gegebenen Unterrichts- und Schulstatistik für das Schuljahr 2016/2017.

Gerhard Bold: „Vor allem zentrale Themen der Schulpolitik wie die Integration der Kinder und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien und die in den Hintergrund getretene Inklusion haben nach VBE-Berechnungen einen zusätzlichen Bedarf in der Unterrichtsversorgung im Umfang von mindestens 1.000 Lehrerstellen zur Folge.“

Die von der Landesregierung angekündigten 270 zusätzlichen Stellen wären dabei ohnehin nur der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein, so der VBE-Landeschef. Diese zusätzlichen Stellen würden allerdings ohnehin durch die von der Landesregierung geplante Einsparung von 310 Stellen wieder kassiert. Gerhard Bold: „In der Schulpolitik haben wir es faktisch und per Saldo mit einem Stellenabbau zu tun. Wie unter diesen Umständen die von der Koalition angestrebte Unterrichtsvollversorgung erzielt werden soll, bleibt ein Geheimnis der Landesregierung.“

„Besonders traurig ist, dass wieder einmal die Förderschulen die rote Laterne bei der Unterrichtsversorgung tragen“, so Gerhard Bold. „Die Schwächsten werden auch noch am Schlechtesten versorgt. Für eine Landesregierung mit sozialem Anspruch ist das skandalös.“

 
 

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