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VBE Rheinland-Pfalz

PISA-Studie neu ausgewertet – Bildungsrückstand bei sozial benachteiligten Kindern

24.10.2018

Gerhard Bold: „Sozial benachteiligte Kinder dürfen nicht abgehängt werden!“

Die Ergebnisse der PISA-Studie von 2015 wurden erneut ausgewertet und am 23. Oktober 2018 veröffentlicht. Im Fokus der aktuellen Analyse stand die Chancengleichheit: Welche Leistungen erzielen sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler? Welche Unterschiede bestehen zu Leistungen von Kindern aus Akademikerfamilien?

Obgleich sozial benachteiligte Kinder leicht aufgeholt haben, bleiben ihre Leistungen weiterhin deutlich hinter denen aus bildungsnahen Milieus zurück. Im Bereich der Naturwissenschaften erreichten diese Schülerinnen und Schüler 103 Punkte weniger als ihre Mitschüler – das entspricht einem Bildungsrückstand von etwa dreieinhalb Schuljahren. Im OECD-Durchschnitt beträgt dieser Unterschied lediglich 88 Punkte.

Gerhard Bold, Landesvorsitzender des VBE Rheinland-Pfalz, formuliert einen klaren Appell an die Politik: „Wir müssen uns der Herausforderung stellen, dass die Schülerschaft zunehmend heterogener wird. In logischer Konsequenz dürfen wir nicht zulassen, dass sozial benachteiligte Kinder abgehängt werden. Bildung ist das höchste Gut – erst recht wenn sich Deutschland als Bildungsrepublik bezeichnet, muss dafür gesorgt werden, dass diese Schülerinnen und Schüler aber auch ihre Eltern unterstützt und gefördert werden!“

Auch der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, fordert die Unterstützung der Kinder, die in ihrer Motivation nicht durch den sozialen Status gebremst werden dürfen: „Im nationalen Vergleich klaffen Wissenslücken zwischen Kindern aus wohlhabenden Elternhäusern und Kindern, die aus sozio-ökonomisch schwachen Verhältnissen kommen. Im Endeffekt müssen sich aber alle gleichermaßen auf dem Arbeitsmarkt behaupten. Erhalten benachteiligte Kinder nicht die Förderung, die sie benötigen, um gleichzuziehen, lassen wir zu, dass sich ihr sozialer Status über Generationen manifestiert. Für ein so reiches Land wie Deutschland ist das ein politischer Offenbarungseid.

Frühe Förderung ab dem Elementarbereich, fortgesetzt durch einen optimal ausgestatteten Unterricht im Primarbereich legt die Basis für den weiterführenden Erfolg der Kinder. Es ist daher dringend notwendig, in diese Bereiche zu investieren, um dem Versprechen der individuellen Förderung eines jeden Kindes entsprechend der Fähigkeiten und Fertigkeiten gerecht werden zu können.“

Der VBE Rheinland-Pfalz sieht sich in seinen Forderungen bestätigt und stellt zur Bedingung, sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler besser zu fördern, indem finanzielle Ressourcen aufgestockt werden – beispielsweise für die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte, um ihnen ein Rüstzeug für die sich ständig ändernden und steigenden Anforderungen ihres Berufs an die Hand zu geben. Dabei müssen die Lehrerinnen und Lehrer von multiprofessionellen Teams unterstützt werden (u.a. durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit, Schulpsychologie oder auch mithilfe von Schulgesundheitsfachkräften).

 
 

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