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VBE Rheinland-Pfalz

Bildungspolitik: Bildungsministerium stellt Schulstatistik vor – Unterrichtsversorgung nur leicht verbessert

19.12.2019

Oliver Pick: „Von Interesse ist doch, wie viel Unterricht tatsächlich an den Schulen stattfindet – und das sind bei Weitem keine 100,6%. Welch schöne Bescherung!“

Am heutigen Donnerstag, 19. Dezember 2019, stellte das Bildungsministerium die Schulstatistik für das laufende Schuljahr in Mainz vor. Neben aktuellen Schülerzahlen gibt die Statistik Auskunft über die strukturelle Unterrichtsversorgung – die planmäßige Verteilung von Lehrerwochenstunden zu Beginn des Schuljahres. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten 100% konnten in der Grundschule knapp erreicht werden, die Förderschule bleibt mit unveränderten 96,5% weiterhin Schlusslicht.

Der Landesvorsitzende des VBE Rheinland-Pfalz, Gerhard Bold, zeigte sich wenig überrascht: „Alle Jahre wieder stellt das Bildungsministerium aktuelle Zahlen vor – und alle Jahre wieder werden ähnliche Werte erzielt. In Zeiten des Lehrkräftemangels – der bereits jetzt und in den kommenden Jahren insbesondere an Grundschulen dramatische Ausmaße annimmt – ist eine Unterrichtsversorgung von 100,6% reine Utopie.

Das Sorgenkind ist und bleibt die Förderschule: Hier ist das Minus nicht nur gleich geblieben, sondern auch am höchsten – gerade dort, wo die Schwächsten am besten unterstützt, gefördert und gefordert werden müssten. Wir fordern die Regierung auf, hier endlich mit Weitsicht zu agieren und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die den Beruf der Förderschullehrkräfte wieder attraktiv machen. Denn diese Kolleginnen und Kollegen werden auch an Schwerpunktschulen benötigt, um die Inklusion gelingen zu lassen.“

Oliver Pick, gewerkschaftspolitischer Sprecher des VBE Rheinland-Pfalz und Leiter einer Grundschule, kritisiert die vorgestellten Zahlen scharf: „100,6% an Grundschulen – welch schöne Bescherung! In unserer eigenen Studie haben wir den tatsächlichen Unterrichtsausfall erhoben; denn von Interesse ist doch, wie viel Unterricht an den Schulen wirklich stattfindet – und das sind bei Weitem keine 100,6%. An Grundschulen haben unseren Zahlen zur Folge im Durschnitt 4,75% der Unterrichtsstunden im Schuljahr 2018/19 nicht wie geplant stattgefunden. Einem Sportlehrer den Matheunterricht übernehmen zu lassen oder einer Kollegin eine weitere Klasse zur Betreuung an die Hand zu geben – darin sehen wir als VBE keinen qualitativ hochwertigen Unterricht, wie ihn die Ministerin verspricht. Gut ausgebildete Grundschullehrkräfte sind Mangelware – wir müssen in ausreichend Personal investieren, das für die anspruchsvollen Aufgaben der Grundschule qualifiziert ist. Vor allem aber muss der Personalschlüssel stimmen. Wir fordern eine Unterrichtsversorgung von 100% mit einem dicken PLUS – nur so gibt es Reserven für den akuten Unterrichtsausfall, der dann schnell und unbürokratisch kompensiert werden kann! An den Grundschulen werden die Grundlagen guter Bildung geschaffen – da darf uns nichts zu teuer sein.“

 
 

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