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VBE Rheinland-Pfalz

VBE-Blitzumfrage: Drei Viertel der befragten Lehrkräfte sprechen sich für Wechselunterricht aus

24.11.2020

VBE Rheinland-Pfalz fängt Meinungen der Lehrkräfte zu Szenario 2 ein: 75% dafür!

Am Mittwoch dieser Woche tagt erneut der Corona-Gipfel. Gemeinsam mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder berät Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel über weitere Maßnahmen. Es werden in dieser Runde auch Entscheidungen für den Schulbereich erwartet. Der VBE Rheinland-Pfalz hat eine Blitzumfrage gestartet, um das Meinungsbild der Lehrerinnen und Lehrer im Land einzufangen. Dabei sprachen sich drei Viertel für einen Wechselunterricht in kleineren Lerngruppen aus. Am derzeitigen Regelunterricht will nur knapp ein Fünftel festhalten.

Der Vorsitzende des VBE Rheinland-Pfalz, Gerhard Bold, richtet mit den Ergebnissen im Rücken einen klaren Appell an die Landesregierung: „Eltern, Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte sprechen sich mehrheitlich für Szenario 2 aus, also einem Wechselunterricht in kleineren Lerngruppen. Wo dies möglich ist, soll der Wechselunterricht mit digitaler Unterstützung erfolgen. Dass die digitale Ausstattung nicht flächendeckend für einen hybriden Mix aus digitalem Fernunterricht mit klassischem Präsenzunterricht ausreicht, bemängeln wir seit Monaten. Unsere Ministerin Dr. Stefanie Hubig muss endlich dem Votum nachgeben und den Wechselunterricht ermöglichen!“

Drei Viertel für Wechselunterricht
Die Lehrerinnen und Lehrer sind einer Meinung: Egal ob an Grund-, Förder- oder den weiterführenden Schulen: Rund 75% der teilnehmenden Lehrkräfte spricht sich für einen Wechselunterricht (Szenario 2) aus. Dabei bevorzugt die Mehrheit die Unterstützung mit digitalen Mitteln, etwa ein Drittel favorisiert den Wechsel kleinerer Lerngruppen ohne digitale Unterstützung. Insbesondere an Realschulen plus, wo es viele Infektionsfälle in der Schülerschaft gibt, ist der Zuspruch groß.

Digitale Ausstattung mit Luft nach oben
Die befragten Lehrkräfte gaben zudem eine Einschätzung über die Ausstattung mit digitalen Endgeräten ab. Die Lehrkräfte sind nur zu einem Drittel sehr gut bis gut ausgestattet, ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Schülerinnen und Schülern. Eine Breitbandverbindung oder WLAN-Verfügbarkeit in den Klassenräumen bemängelten jeweils mehr als zwei Drittel mit weniger gut oder schlecht.

Bewertung der Bildungspolitik
Am Ende der Umfrage hatten die Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, die aktuelle Bildungspolitik mit maximal fünf Sternen zu bewerten. Die Durchschnittsbewertung lag hier bei 2,1 Sternen.

Wünsche und Kritik
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten außerdem die Möglichkeit, Wünsche und Kritik zu formulieren. Hier einige Auszüge, die uns in unseren Forderungen nach transparenter Kommunikation, schneller und unbürokratischer Digitalisierung und dem Gesundheitsschutz für Lehrerinnen und Lehrer bestärken:

„Ich wünsche mir, dass auch die Gesundheit der Lehrkräfte geschützt wird. In der Schule fühle ich mich nicht sicher. Daher wünsche ich mir digitalen Unterricht, denn Unterricht – wie er derzeit stattfindet – ist nicht kindgerecht oder lernförderlich. Wenn Kinder in der Schule nicht unbefangen miteinander kommunizieren und kooperieren können, wäre es besser, sie würden aus der sicheren Umgebung ihres Zuhauses heraus digital unterrichtet von Lehrkräften, die sich auf diese Form des Unterrichtens inzwischen vorbereitet haben.“

„Schulen mehr Autonomie bei der Unterrichtsorganisation geben, da unser Teilbeschulungsmodell im täglichen Wechsel im Frühjahr sehr effektiv, in der Elternschaft sehr begrüßt und für schwächere Schüler sehr hilfreich war und wir das sehr gerne weitergeführt hätten, statt täglich im Ungewissen zu agieren.“

„Respekt vor Mitarbeitern und SchülerInnen. Zumindest schnell ausreichend Luftreiniger beschaffen. Keiner an unserer Schule hat bisher einen Lehrer- oder Schülerlaptop zur Verfügung gestellt bekommen. Privat bin ich bestens ausgerüstet, Hard- und Softwaresicher. VK-Unterricht selber erarbeitet. Doch alles nebenher und ohne finanzielle oder sonstige Unterstützung ,von oben‘.“
„Transparenz und Beteiligung.“
„Klare Anweisungen bei Coronafällen in der Schule. Das Gesundheitsamt entscheidet von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich! Ich wünsche mir ein einheitliches Vorgehen und den Schutz der Lehrerinnen und Lehrer!“

„Verbesserung der digitalen Ausstattung. Effizienteres Fortbildungsangebot für Lehrkräfte bezüglich Digitalisierung. Unterstützung in der Elternarbeit. Mehr Transparenz der Politik.“

„Dass Anweisungen gegeben werden, die zum Teil völlig realitätsfern sind! Schulen werden nicht in die Entscheidungsprozesse eingebunden, stattdessen müssen wir uns ständig beim SWR informieren, wie die weitere Vorgehensweise sein wird! Ich würde mir wünschen, dass wir in den Dialog einsteigen könnten, statt ständig über Hierarchie zu entscheiden.“

„So viele Anforderungen, so wenig Unterstützung. So viel Arbeit, so wenig Geld. So viele respektlose Worte, und dann Verwunderung und Klage über zu wenige Lehrkräfte. So viel Bürokratie und Gemeinheit in der Lehrerinnenausbildung, und Verwunderung über Nachwuchsmangel. So viel Geld für Lufthansa, so wenig Geld für Schulen. So viel Geld für Rüstung und Bildung und Kultur sind nicht systemrelevant. Die einzigen Fächer, die Kindern momentan Halt geben, sind Kunst, Sport, Musik und Religion (alles andere läuft sowieso), und davon kann die Hälfte und soll auch nicht mehr unterrichtet werden. Musische Fächer sind das, was uns von Computern unterscheidet – wir brauchen die, die Kinder brauchen sie, die Entscheider sollen mal in die Schulen kommen!“

 
 

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