25.01.2022
Bis 2030 fehlen bundesweit mindestens 81.000 Lehrkräfte!
Gerhard Bold: „Die Politik darf den Lehrermangel nicht weiter schönrechnen. Wir brauchen eine Fachkräfteoffensive, um die Personalsituation an den Schulen deutlich zu verbessern, wenn man es mit schulpolitischen Maßnahmen wie Ganztag, Inklusion, Integration und der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern in herausfordernden sozialen Lagen ernst meint“
In Deutschland existiert ein massiver Lehrkräftemangel. Laut Bildungsministerium wurden zwar rund 1.400 Lehrkräfte zum Start des laufenden Schuljahres eingestellt, dies ist jedoch bei Weitem nicht ausreichend, um die Personalversorgung zu verbessern, wie der VBE Rheinland-Pfalz bereits im August kritisierte. Eine vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) bei Prof. i. R. Dr. Klaus Klemm in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchung zeigt, wie sich Lehrkräftebedarf und tatsächliches -angebot in Deutschland bis 2030 entwickeln werden.
Gerhard Bold, Landesvorsitzender des VBE Rheinland-Pfalz, kommentiert anlässlich der heutigen Veröffentlichung: „Der Lehrkräftemangel ist das derzeit größte Problem im Schulbereich, auch in Rheinland-Pfalz, und stellt eine massive Bedrohung für Bildungsqualität, -gerechtigkeit und die Zukunft unseres Landes dar. Ohne die notwendigen personellen Ressourcen sind die Probleme, mit denen die Schulen aktuell konfrontiert sind und in Zukunft konfrontiert sein werden – Corona-Pandemie, Integration, Inklusion, Digitalisierung, Ganztagsbeschulung – nicht zu lösen. Auch in Rheinland-Pfalz arbeiten die Kolleginnen und Kollegen schon lange über ihrer Belastungsgrenze, verstärkt wird die Situation zusätzlich durch die Pandemie. Unter diesen Bedingungen ist die notwendige individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern in der Regel nicht mehr leistbar.“ Gerhard Bold weiter, „Lehrkräftebedarf und -angebot dürfen von der Politik nicht länger schöngerechnet werden.“
Vor dem Hintergrund der heute vom VBE Bundesverband veröffentlichten Expertise, fordert der VBE Rheinland-Pfalz die Politik auf, „unverzüglich offenzulegen, wie groß die Lücke zwischen Lehrkräftebedarf und Neuangebot an Lehrkräften bis 2030 in unserem Land wirklich ist und welche zusätzlichen personellen Ressourcen für Ganztag, Inklusion und die Unterstützung von Kindern in herausfordernden Lagen benötigt werden“ Der Landesvorsitzende fordert abschließend: „Wir erwarten zudem, dass die Landesregierung umgehend eine Strategie entwickelt, wie sie die zu erwartende personelle Unterdeckung beseitigen will.“
Zum Pressedienst des VBE Bundesverbandes, der sämtliche Forderungen des Verbandes anlässlich der dramatischen Ergebnisse darlegt, gelangen Sie hier.