30.08.2021
VBE Rheinland-Pfalz: Für qualitativ hochwertige Bildung brauchen wir mehr voll ausgebildete Lehrkräfte
Gerhard Bold: „Die Personalsituation an den Schulen des Landes muss deutlich verbessert werden. Mehr Planstellen und gute Arbeitsbedingungen müssen dringend geschaffen werden, damit die Schülerinnen und Schüler an guter Bildung teilhaben können.“
Seit langer Zeit moniert der VBE die mangelhafte Personalversorgung der rheinland-pfälzischen Schulen. In Ihrer Presseerklärung zum Schuljahresstart will Bildungsministerin Hubig glauben machen, dass deutlich mehr Einstellungen in den Schuldienst getätigt wurden – etwa 1.400 an der Zahl. Die Realität besitzt ein anderes Gesicht.
Gerhard Bold, Landesvorsitzender des VBE Rheinland-Pfalz, kommentiert die von der Ministerin vorgestellten Zahlen: „Die Personalsituation an den Schulen ist schon lange angespannt. Die nun vom Bildungsministerium vorgestellten Zahlen zeigen, dass es noch viel zu tun gibt. So hatten von den Einstellungen 411 zuvor bereits einen Vertretungsvertrag, hier ändert sich das Beschäftigungsverhältnis, aber nicht die Personalversorgung! Gerade die durch die Pandemie entstandenen Lernrückstände werden viel Kraft und Zeit benötigen. Dies zu bewältigen funktioniert nur mit ausgebildeten Lehrkräften.“
Insbesondere an den Grundschulen ist die Situation angespannt, und dies bei steigenden Schülerzahlen in diesem Bereich. Hier können laut Bildungsministerium 35 Stellen erst zum zweiten Halbjahr besetzt werden, bis dahin sollen diese Stellen mit qualifizierten Vertretungslehrkräften besetzt werden. Voll ausgebildete Lehrkräfte, die zur Anstellung in Vertretungsverträgen zur Verfügung stehen, sind jedoch Mangelware. Der Markt ist leergefegt. Für diese Positionen stehen häufig Lehrkräfte anderer Schularten oder noch nicht voll ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung.
„Das Land muss dringend Geld in die Hand nehmen und sich darum kümmern, dass in Zukunft mehr Stellen mit voll ausgebildeten Lehrkräften besetzt werden“, führt Bold aus. „Dafür muss es nicht nur mehr Planstellen geben, der Lehrberuf muss auch attraktiver werden. Dringend muss die Besoldung der Grundschullehrerinnen und -lehrer auf A13/EG13 angehoben werden, um eine Abwanderung in andere, besser bezahlende Bundesländer zu stoppen. Zum anderen muss endlich den stark gestiegenen Anforderungen an den Beruf Rechnung getragen werden, durch eine Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung. Nur mit solchen Investitionen in die Bildung kann man die Zukunft der Kinder sichern. Der VBE bleibt dran!“