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VBE Rheinland-Pfalz

Unterricht während der Corona-Krise: Neue Herausforderungen bieten auch neue Chancen

27.03.2020

VBE dankt Lehrerinnen und Lehrern für großartige Arbeit in dieser Ausnahmesituation

Der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann wurde anlässlich der Corona-Krise und den flächendeckenden Schulschließungen zur aktuellen Situation in den Schulen bzw. des Homeschoolings befragt. Sowohl im Bundesgebiet als auch in Rheinland-Pfalz ist die Lage vergleichbar: Aufgrund der stark verzögerten Digitalisierung fehlt es sowohl den Lehrerinnen und Lehrern als auch den Schülerinnen und Schülern vielerorts an eigenen Geräten bzw. der passenden Infrastruktur für Homeschooling, auf das sie derzeit angewiesen sind. Er sieht des Weiteren die Gefahr der sich verstärkenden Bildungsungerechtigkeit, wenn Kinder zuhause unterschiedlichen Voraussetzungen ausgesetzt sind: „Die Politik muss momentan vieles gleichzeitig bedenken, aber ich möchte eindringlich an die Kinder erinnern, denen die momentane Situation schwer zu schaffen machen wird. Wenn es dann auf der anderen Seite Eltern gibt, welche ihre Kinder dazu bringen, während der Schulschließungen mehr Aufgaben als notwendig zu machen, privat Nachhilfe organisieren und zusätzlich kostenpflichtige digitale Angebote nutzen, wird sich die Schere der Bildungserfolge schon in kurzer Zeit umso deutlicher zeigen. Die Schulschließungen würden so zu einem Katalysator für Bildungsungerechtigkeit.“


Ungewiss bleibt zudem, wann der reguläre Unterricht wieder aufgenommen werden kann. Zur etwaigen Verkürzung der Sommerferien findet der Landesvorsitzende des VBE-Rheinland-Pfalz, Gerhard Bold, klare Worte: „Ende der 1960er Jahre gab es in Rheinland-Pfalz zwei Kurzschuljahre – die Inhalte zweier Schuljahre wurden in einem Jahr mit Erfolg abgearbeitet. Ursache war die Umstellung des Schuljahresbeginns von Ostern auf August. Die vermutete Bildungskatastrophe blieb aus – die Absolventen dieser Jahrgänge bewegten und verantworteten mit großem Erfolg die Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland.

Dem gegenüber besitzt die Zwangsverlegung des Unterrichts in die häuslichen Gefilde wegen Corona einen deutlichen Mehrwert: Die Kinder und Jugendlichen werden in ihrer Selbstständigkeit und Individualität eindeutig mehr gefördert als dies in der Schule möglich ist. Allerdings müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, dass wir eine beträchtliche Anzahl von Kindern haben, die aufgrund ihrer Herkunft oder ihres sozialen Umfeldes nicht von dieser Förderung profitieren. Natürlich fordert diese Art von Unterricht auch die Lehrkräfte deutlich mehr – aber das tun sie gerne, weil ihnen die Kinder wichtig sind. Von den Eltern wird dieser Einsatz im Übrigen höchst lobend anerkannt!

Die Bewältigung der nahen Zukunft wird nicht in Talkrunden und Blitzbeiträgen grundgelegt. Sie gelingt uns, wenn wir unaufgeregt und besonnen gemeinsam handeln. Lasst uns in Ruhe weiter arbeiten mit wachem Verstand, großem Herzen und ruhiger Hand. An den gewohnten Strukturen muss man deshalb nichts verändern!“

 
 

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